Wohnmobil Boden
Ein Wohnmobil Boden hat weit mehr Aufgaben als nur eine nette Optik zu haben. Ein gut überlegter Bodenaufbau kann zum einen die Fahrzeugisolation verbessern und zum anderen als Befestigungsuntergrund für deine Möbel dienen. Deshalb ist es umso wichtiger darüber nachzudenken, wie du den Boden in deinem Camper aufbauen möchtest. Hier zeigen wir dir, wie du deinen Wohnmobil Boden aufbauen kannst.
Wohnmobil Boden: die Vorarbeit
Wenn du deinen Van gebraucht gekauft hast, dann kann bereits ein Holzboden verbaut sein. An deiner Stelle würden wir den alten Boden ausbauen. Aber du solltest den alten Boden nicht wegschmeißen und nicht sofort verkaufen, denn du kannst ihn später vielleicht als Schablone für die neue Bodenplatte nehmen. Unter dem alten Boden kommt bei gebrauchten Vans oft sehr viel Schmutz und vielleicht sogar Rost zutage. Deshalb heißt es zuerst einmal saubermachen. Am besten nimmst du hierfür etwas Seifenwasser zu Hilfe. Wenn das Blech Roststellen aufweist, dann solltest du diese mit einer Drahtbürste oder etwas Sandpapier entfernen und die Stellen danach mit Rostschutzgrundierung behandeln. Danach ist alles soweit vorbereitet, dass du dich um den eigentlichen Wohnmobil Boden kümmern kannst.
Wohnmobil Boden isolieren: ja oder nein?
Auf unserer Reise haben wir immer wieder selbst ausgebaute Camper Vans gesehen, deren Seitenwände und die Decke wirklich gut isoliert waren – der Wohnmobil Boden wurde allerdings vernachlässigt. Dabei sollte hoffentlich jedem klar sein, dass eine gute Isolierung eine möglichst lückenlose Isolation bedeutet. Und ein nicht isolierter Boden ist eine ziemlich große Lücke. Auch wenn du nur im Sommer unterwegs sein möchtest, solltest du bedenken, dass eine Isolierung dein Fahrzeug auch im Sommer gegen Hitze schützt. Außerdem ist eine gute Isolierung auch umweltschonend, denn du verbrauchst weniger Treibstoff um den Wohnraum zu temperieren. Wegen all dieser Gründe können wir dir nur empfehlen der Isolation deines Bodens genau so viel Aufmerksamkeit zu widmen wie dem Rest des Fahrzeugs.
Aufbau des Wohnmobil Bodens
Der Boden eines Campingfahrzeugs besteht in der Regel aus 5 Komponenten. Die unterste Komponente ist der Blechboden deines Fahrzeugs, darüber kommt ein Holzgerippe, dass die Bodenplatte trägt und in dessen Hohlräumen die Isolation sitzt. Dieses Holzgerippe ist nötig, damit die Isolation einen Platz hat, indem sie nicht zerdrückt wird. Auf die Bodenplatte kommt der Bodenbelag, der dafür sorgt, dass der Boden geschützt ist und ansprechend aussieht.
Grundgerüst Wohnmobil Boden (Gerippe)
Wenn du dich dazu entschieden hast, deinen Wohnmobil Boden zu isolieren, dann solltest du dir jetzt überlegen wie du das machst. Damit die Isolierung genug Platz hat, bietet sich ein Holzgerippe an. Dabei solltest du darauf achten, dass dieses Gerippe mindestens genauso dick ist wie die Isolierung. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass die Isolierung kein bisschen zerdrückt wird und maximal isoliert. Das Holzgerippe kann einfach auf das Fahrzeugbodenblech geklebt oder damit verschraubt werden.
Da die Bodenplatte auf das Holzgerippe geschraubt wird und dieser Stabilität geben soll, ist die Anordnung der Leisten von der Materialstärke der Bodenplatte abhängig. Bei einer dünnen Bodenplatte sparst du zwar Gewicht, brauchst dafür allerdings auch ein aufwändiges Holzgerippe, was das Gewicht wieder erhöht und Wärmebrücken schafft. Wohingegen eine dicke Bodenplatte zwar schwer ist, aber nur wenig Abstützung benötigt.
Außerdem ist es bei der Auslegung des Holzgerippes wichtig, die Anzahl der Bretter aus denen die Bodenplatte besteht, zu berücksichtigen.Wenn deine Bodenplatte aus mehr als einem Brett besteht, dann solltest du die Übergänge zwischen den Brettern besonders gut unterbauen, denn die Stoßkanten biegen sich gerne bei Belastung durch.
Wie haben wir es gemacht?
Wir haben ein Gerippe aus Fichtenholzleisten konstruiert und dieses auf das Bodenblech geklebt. Die Holzlatten die wir verwendet haben, besitzen eine Stärke von exakt 19 mm. Wir haben diese Latten gewählt, da unsere Isolierung, auch 19 mm dick ist. Als Klebstoff haben wir Sika 252 verwendet. Vor dem Kleben haben wir die Klebeflächen gründlich gereinigt, damit diese fettfrei sind. Dafür eignet sich Bremsenreiniger oder verdünntes Isopropanol. Wenn du die Latten jetzt auf den Boden geklebt hast, dann solltest du die Leisten ordentlich beschweren und am besten 24 Stunden in Ruhe lassen. Danach ist alles fest. Als nächstes haben wir die Holzleisten mit Bienenwachs imprägniert, damit das Holz gegen Feuchtigkeit geschützt ist.
Wohnmobil Boden Isolierung
Wenn du dich dazu entschieden hast deinen Wohnmobil Boden zu isolieren, dann gibt es ein paar Dinge zu beachten. Wenn du eine dicke Isolierung, mit einer sehr guten isolierenden Wirkung wählst, dann geht dir Platz im Innenraum verloren. Eine dünne Isolierung bringt nicht viel. Deshalb gilt es einen Kompromiss zu finden. Viele Ausbauer, unter anderem wir, schwören auf Armaflex, da schon dünne Lagen davon sehr gut isolieren. Armaflex hat den Vorteil, dass du keine weitere Dampfsperre verbauen musst, denn es hat eine integrierte Wasserdampfsperre. Außerdem ist es schwer entflammbar.
Allerdings gibt es unterschiedliche Armaflex Varianten. Die XG Variante ist die, die am besten für Anwendungen im Camper geeignet ist. Auf keinen Fall würden wir die deutlich billigere Armaflex ACE Variante verwenden, denn diese ist minderwertiger als XG und isoliert auch schlechter.
Als Alternative zu Armaflex kannst du auch Styropor verwenden, wobei die Feuerfestigkeit nicht wirklich gut ist. Allerdings ist der Preis unschlagbar. Wenn du es ein wenig ökologischer haben willst, kannst du auch Korkmatten als Isolierung verwenden. Diese sind zwar sehr teuer, isolieren aber erstaunlich gut. Wenn du noch weitere Stoffe zur Isolierung des Bodens kennst, dann schreib das gerne in die Kommentare und wir ergänzen diesen Bericht gerne.
Egal was du zur Isolierung deines Bodens nimmst, es sollte keine Feuchtigkeit bis zum Bodenblech gelangen. Wenn deine Isolierung nicht dampfsicher ist, oder nicht vollflächig auf den Boden geklebt wird, dann solltest du eine zusätzliche Dampfsperre verwenden. Ansonsten reicht es, wenn du die Spalte zwischen Isolierung und Holzgerippe mit dampfdichten Klebeband abklebst.
Wie haben wir es gemacht?
Wir haben 19 mm dickes Armaflex XG passend zugeschnitten und den Boden zwischen dem Holzgerippe damit beklebt. Damit alles dicht ist, haben wir alle Spalte noch mit Dampfsperren-Klebeband versiegelt.
Bodenplatte des Wohnmobil Bodens
Über das Holzgerippe und die Isolierung kommt die Bodenplatte. Diese hat den Zweck, das Gewicht der Personen oder der Möbel, die sich im Fahrzeug befinden, ausschließlich auf das Holzgerippe zu leiten. Wenn die Bodenplatte zu dünn gewählt wird, gibt der Boden unter deinen Füßen etwas nach und zerquetscht die Isolierung. Hast du sie zu dick gewählt, dann ist die Bodenplatte enorm schwer. Auch hier muss ein Kompromiss gefunden werden. Als Material für die Bodenplatte eignen sich OSB-, Sperrholz-, Multiplex oder Siebdruck-Platten.
OSB-Platten
OSB-Platten sind Grobspanplatten, die aus langen kreuz und quer liegenden Holzspänen zusammengeleimt sind. Es gibt diese Platten in unterschiedlichen Klassen, wobei die höherwertigen Platten (Klasse 3 und 4) feuchtigkeitsresistent verleimt sind. Ein großer Vorteil von OSB-Platten ist, dass sie deutlich günstiger sind als die anderen infrage kommenden Platten.
Sperrholzplatten
Sperrholz besitzt eine hohe Steifigkeit. Es besteht aus mindestens 3 zusammengeleimten Holzplatten, die in einem Winkel von 90 Grad aufeinander geleimt wurden. Durch dieses Fertigungsverfahren wird die Richtungsabhängigkeit der Holzeigenschaften minimiert. Das bedeutet, dass die Maserungsrichtung des Holzes weitgehend außer acht gelassen werden kann und das Holz später weniger arbeitet.
Multiplexplatten
Wenn eine Furnier-Sperrholzplatte mehr als 12 mm dick ist und mindestens 5 Lagen hat, dann wird sie auch Multipexplatte genannt. Sind die beiden Seiten der Multiplexplatte mit einem Kunstharz beschichtet, dann werden sie Siebdruckplatten genannt. Durch diese Beschichtung sind Siebdruckplatten sehr widerstandsfähig und feuchtigkeitsresistent.
Welche Wohnmobil Bodenplatte soll ich jetzt nehmen?
Alle genannten Werkstoffe sind für Bodenplatten gut geeignet. Allerdings würden wir bei einer dicken Bodenplatte eher zu OSB-Platten tendieren – einfach weil sie etwas leichter und billiger als Multiplexplatten sind. Für dünne Bodenplatten, die ein gutes Holzgerippe als Unterbau haben, eignen sich dünne (<10 mm) Sperrholzplatten sehr gut.
Wohnmobil Bodenplatte fertigen
Nachdem du dich für ein Bodenmaterial entschieden hast, muss die Grundplatte zugesägt werden. Dafür muss zuerst die passende Form auf die Bretter übertragen werden. Am besten nimmst du dafür die alte Bodenplatte und zeichnest sie ab. Wenn in deinem Van keine Bodenplatte drin war, bedeutet das, dass du den Boden ausmessen musst. Für die Ecken und Rundungen eignen sich Pappschablonen sehr gut, die du im Van anfertigst und dann auf deine Bodenplatte überträgst. Nachdem alles eingezeichnet ist, sägst du alles, am besten mit einer Stichsäge, aus.
Montage der Wohnmobil Bodenplatte
Damit du später weißt, wo du am besten Schrauben durch die Bodenplatte drehen kannst, solltest du dir auf der Bodenplatte einzeichnen wo sich die Balken des Holzgerippes befinden. Warte am besten noch damit, denn du kannst die Bodenplatte noch als Schablone für den Bodenbelag verwenden.
TIPP: Am besten markierst du dir die Position der Latten vom Holzgerippe auch an den Wänden. So kannst du später, wenn der Bodenbelag drinnen ist, noch die Befestigungsschrauben der Möbel in die Latten drehen.
Wohnmobil Boden: Wie haben wir es gemacht?
Wir haben als Bodenplatte 8 mm Buchen-Sperrholz verwendet. Allerdings haben wir bei unserem Holzgerippe darauf geachtet, dass sich die Bodenplatte nur gering durchbiegen kann. Unsere dünne Bodenplatte ist um ca. 20 kg leichter als die originale Bodenplatte des Sprinters. Wir laufen jetzt seit fast einem Jahr täglich auf der Bodenplatte herum und nie ist uns etwas negativ aufgefallen. Also auch eine dünne und leichte Bodenplatte KANN ausreichend sein.
In unserem Sprinter war zum Glück eine alte Bodenplatte drin, die wir 1 zu 1 auf unsere neue Bodenplatte übertragen konnten. Deshalb mussten wir nach dem Aussägen kein bisschen mehr nacharbeiten. Alles hat sofort gepasst.
Vor dem Einbau der Bodenplatte haben wir die Oberflächen mehrfach mit flüssigem Bienenwachs angestrichen, damit Feuchtigkeit keine Chance hat in das Holz einzudringen.
Update: Bei den folgenden Camper Ausbau Projekten haben wir die Holzbehandlung des Bodens nicht mehr mit flüssigem Bienenwachs gemacht, sondern mit einer Holzgrundierung. Das hat den Grund, dass alles, was mit Bienenwachs behandelt wird nicht mehr geklebt werden kann, mit der Grundierung ist das kein Thema.
Wohnmobil Boden Belag
Der Wohnmobil Bodenbelag soll in erster Linie gut aussehen. Er hat aber auch noch weitere Aufgaben. Er soll möglichst die folgenden Eigenschaften besitzen:
- – abrieb- und verschleißfest
- – wasserdicht
- – geringes Gewicht
- – einfach zu verlegen
- – geringe Wärmeausdehnung
- – einfach zu reinigen
Aufgrund dieser Anforderungen kommen einige Bodenbeläge in Frage. Die gängigsten sind:
- – Vinyl Bodenbelag von der Rolle
- – Klickvinyl
- – Laminat
- – Parkett
- – Teppich
Vinyl Bodenbelag von der Rolle
Vinyl Bodenbeläge von der Rolle werden meistens als Meterware angeboten und bestehen aus PVC (Polyvinylchlorid). Sie haben den Vorteil, dass sie einfach mit einem Messer zugeschnitten und mittels doppelseitigem Klebeband eingeklebt werden können. Außerdem sind sie leicht und wasserdicht. Früher waren PVC-Böden glatt und sahen nicht besonders schön aus. Moderne PVC-Böden besitzen eine strukturierte Oberfläche und eine angenehme Haptik. Außerdem gibt es sie mit täuschend echter Holz-, Stein- oder Fließenoptik. Die Unterseite von hochwertigen PVC-Böden besteht manchmal aus einem Filzstoff, was zusätzlich noch etwas isoliert und kleine Unebenheiten auf der Bodenplatte, wie z.B. Sägespäne, kaschiert.
Klickvinyl
Seit einigen Jahren gibt es auch PVC-Böden mit einer Klickverbindung. Diese werden als Klickvinyl-Bodenbeläge bezeichnet. Diese Platten lassen sich einfach verbinden und vereinen viele der Vorteile von herkömmlicher PVC-Meterware und von Laminat. Im Vergleich zum Laminat ist das Klickvinyl mit nur ca. 5 mm recht dünn, wärmer und hat bessere akustische Eigenschaften. Allerdings reagiert es, wie jeder PVC-Boden recht stark auf Temperaturunterschiede, weshalb es in einem Camper am besten vollflächig verklebt werden sollte.
Laminat
Laminat eignet sich etwas weniger gut für Wohnmobile, denn die Holzfaserplatte im Laminat verträgt Feuchtigkeit nicht so richtig gut. Moderne Varianten sind nicht mehr so anfällig. Laminat ist etwas schwerer und dicker als PVC-Boden und das Verlegen ist deshalb deutlich aufwändiger als bei PVC-Meterware. Der einzige Punkt indem Laminat wirklich besser ist als PVC-Böden, ist die Temperaturbeständigkeit.
Parkett
Das herkömmliche Parkett ist eigentlich nur noch etwas für Romantiker. Denn in eigentlich allen Eigenschaften ist echtes Holz den Kunstprodukten unterlegen (außer der Toxizität der Inhaltsstoffe). Außerdem ist es ziemlich empfindlich und benötigt viel Pflege.
Teppich
Wir haben auch schon Camper gesehen, die überall im Van Teppich verlegt haben. Allerdings sind die guten thermischen Eigenschaften und das geringe Gewicht eher nebensächlich, denn ein Teppich im Wohnmobil verdreckt so schnell, dass er eigentlich nicht in Frage kommt.
Wohnmobil Boden Belag: Wie haben wir es gemacht?
Als Bodenbelag haben wir uns für PVC-Boden von der Rolle in Holzoptik entschieden. Um den Bodenbelag richtig auszuschneiden, haben wir einfach die Bodenplatte auf den PVC-Boden gelegt und abgezeichnet. Danach haben wir ihn einfach mit einer Schere ausgeschnitten. Als nächstes haben wir ihn mit doppelseitigem Klebeband auf die Bodenplatte geklebt und schon war der Boden fertig. Naja, fast zumindest, denn die Abschlüsse an der hinteren Tür, an der Seitentür und nach vorne hin sahen noch nicht ganz stimmig aus.
Update: Wir haben mittlerweile vier Camper ausgebaut und alle hatten einen ähnlichen Bodenaufbau. Wir haben lediglich Kleinigkeiten verändert und optimiert. So haben wir den PVC-Boden bei den neusten Ausbauten vollflächig mit einem Klebstoff verklebt.
Warum haben wir PVC-Wohnmobil Boden von der Rolle verwendet?
Wir wollten einen schönen, strapazierfähigen, dünnen, leichten, nicht so kalten und vor allem einen wasserdichten Boden haben. Und aus diesen Gründen kam eigentlich nur PVC-Boden in Frage. Da uns vor allem die Dichtheit des Bodens wichtig war, musste es dann die Meterware werden. Denn was ist dichter als eine geschlossenen Kunststoffdecke? Das Thema mit der Temperaturbeständigkeit von PVC-Böden haben wir dann einfach in Kauf genommen und das Risiko akzeptiert. Bis heute haben wir es auch noch nicht bereut, denn der Boden sieht nach fast einem Jahr Dauernutzung und mehreren Wochen bis Monaten mit über 40 Grad im Wohnmobil noch aus wie neu. Und das, obwohl wir einmal einen Topf mit mehreren Litern kochendem Wasser umgestoßen haben. Ja, auch das passiert….
Abdichtung vom Wohnmobil Boden
Eine der wichtigsten Anforderungen an den Wohnmobil Boden ist, dass keine Feuchtigkeit an den Blechboden des Fahrzeugs gelangen darf. Egal ob du ein Glas Wasser verschüttest oder die Luftfeuchtigkeit mal extrem hoch ist – das Blech muss trocken bleiben! Ansonsten wirst du mit der Zeit Rost bekommen.Von oben ist das ja kein Problem, vor allem, wenn du einen PVC-Boden zum Ausrollen verwendet hast. Auch eine gut behandelte Bodenplatte, die aus wenigen Stücken zusammengesetzt ist, verbessert die Dichtheit des Bodens. Wenn du dir der Dichtheit deines Bodens nicht sicher bist, dann kannst du immer noch eine Dampfsperrenfolie über die Isolierung legen.
Damit keine Feuchtigkeit am Rand des Bodens nach unten hin eindringen kann, kannst du zusätzlich den Randbereich abdichten. Es gibt die Möglichkeit die Bodenplatte mit einer flexiblen Dichtmasse zur Karosse hin, abzudichten. An deiner Stelle würden wir kein Silikon nehmen, denn wenn du einmal Silikon in deinem Van verwendet hast, dann kannst du Probleme mit jeder weiteren Klebung bekommen.
An den Türen ist es am wichtigsten den Boden gut abzudichten, denn es wird immer wieder mal vorkommen, dass es hier ein wenig rein regnet. Außerdem kann es sein, dass wegen der Verprägungen im Bodenblech, Lücken unter den Leisten deines Holzgerippes zu sehen sind (siehe Bild unten links). Um dort Wassereintritt zu vermeiden, haben wir Buthyl in die Lücken gedrückt und danach eine geschlossene Dichtnaht gezogen. Als Dichtmittel haben wir hierfür Sika 221 verwendet.
Wohnmobil Boden Abschlüsse
Als Bodenabschluss eignen sich Aluwinkelprofile sehr gut. Dafür brauchst du einfach ein Winkelprofil, von dem ein Schenkel ungefähr so lang ist wie dein kompletter Boden dick ist. Das Winkelprofil schraubst du einfach von oben auf den Boden und schon ist der Abschluss fertig.
Wohnmobil Boden Abschluss Fahrerraum
Den Boden im Fahrerraum kannst du entweder auch neu verlegen, oder du machst es so wir wir und belässt den originalen Boden. Allerdings haben wir von einer Doppelsitzbank auf einen Einzelsitz umgerüstet, weshalb der originale Boden nicht mehr gepasst hat. Da der originale Sprinter Boden für einen Einzelsitz schwer erhältlich und außerdem ziemlich teuer ist, haben wir uns eine andere Lösung überlegt. Wir haben den Boden für die Zweiersitzbank auf der Höhe des vorderen Endes der Sitzkonsole einfach abgeschnitten. Bis dort hin reicht auch unser Laderaumboden. Wir sind bisher ziemlich zufrieden mit dieser Lösung, denn sie war günstig und der Innenraum wirkt auch noch ein Stück größer.
- Material: Aluminium, blank – Oberfläche: Riffel-Prägung
- Abmessungen: Länge 1000 mm – Breite 41,2 mm – Höhe 41,2 mm – Materialstärke 1,5 mm
- Ausführung: gleichschenklig
- Hochwertiges Winkelprofil in bewährter Qualität von Alberts – Problemlöser in Spitzenqualität, die immer dann helfen, wenn es perfekt werden muss.
- Alberts bietet nicht nur ein umfangreiches Sortiment an hochwertigen Profilen an. Wir führen auch eine Vielzahl von Blechen und Winkeln, attraktive und sichere Fenstergitter sowie praktische und dekorative Zäune.
So, mit diesen Infos bist du gut gerüstet für die Fertigung des Bodens in deinem eigenen Van. Viel Spaß dabei!
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Hallo ihr Lieben
Als erstes mal ein grosses Dankeschön für all diese tollen Beiträge! Echt mega toll, was ihr hier geleistet habt.
Ich hätte zum Boden noch eine Frage. Habt ihr den Bodenbelag auf die Bodenplatte geklebt, als diese noch nicht drinnen verbaut war oder erst nachdem die Bodenplatte im Sprinter eingesetzt wurde? Und wie habt ihr die Bodenplatte auf dem Gerippe befestigt?
Vielen lieben Dank für eure Antwort und Gruss
Darko
Hallo Darko,
schön, dass dir unsere Berichte gefallen und es tut uns Leid dass der Boden Bericht nicht ganz eindeutig ist.
Wir haben die Bodenplatte auf das Gerippe geschraubt und dann den Bodenbelag darauf geklebt. Also der Bodenbelag ist erst im Auto auf die Bodenplatte gekommen.
Wir hoffen, dass deine Fragen geklärt sind. Wenn nicht, dann schreib einfach nochmal.
Grüße
Alina und Timo
Hi,
wirklich eine Menge guter Tipps für jemanden, der sich auch gerade mit dem Projekt „Sprinter-Ausbau“ beschäftigt.
Gerade beim Thema Holzbehandlung habe ich eine Menge gelernt und hier bei der Dämmung auch. (Nach aktuellem Stand werde ich Eure Küche nachbauen :-), nur etwas länger, weil ich ein Querbett einbaue.
Der PVC Boden hat mich jetzt auch überzeugt, gerade weil er in 2m Breite zu haben ist, dann kann man das schön in einer Rolle kaufen.
Aber zwei kleine Fragen zur Dämmung habe ich:
Die vertikalen Holme habt Ihr ja auch mit Armaflex gedämmt. Aber nur auf der Außenseite, oder? Ich hab nämlich irgendwo gesehen, daß sich Leute mit der Isolierung innen einen abgebrochen haben…..
Daß das Armaflex am Boden in den Sicken etwas tiefer liegt als die umliegenden Holzleisten, ist in der Praxis kein Problem, oder? Da bewegt sich trotz der „Luft“ drunter nix?
Ich hab vor, den Boden mit den spottbilligen OSB3 Platten zu machen, weiß aber noch nicht, wie steif die sind.
Grüße aus Berlin
Christian
Hallo Christian,
schön, dass wir dich inspirieren konnten 😉
Wir versuchen mal deine Fragen zu beantworten.
Frage 1:ja, wir haben die Holme von innen und außen mit Armaflex beklebt und ja, es ist ätzend die Holme von innen zu bekleben.
Frage 2: Nein, Armaflex auf den Sicken im Boden sollte kein Problem sein solange die „Hohlräume“ geschlossen sind. Also achte am besten darauf, dass die Längssicken vorne und hinten verschlossen sind. Wenn Luft rein kommt, dann kommt auch Feuchtigkeit rein und dann kommt der böse Rost.
Wir hoffen, dass wir dir helfen konnten.
Liebe Grüße
Alina und Timo
Hallo,
Vielen Dank für die viele nützliche Ratschläge. Insbesondere den Bodenabschluss zum Fahrerraum finde ich sehr gelungen.
In meinem Sprinter ist dort noch ein Luftauslass der Heizung. In deinen Bildern ist dies nicht wirklich zu erkennen. Hattest du auch dieses Problem? Wenn ja, wie hast du es gelöst?
Grüße, und Danke.
Markus
Hallo Markus,
bei uns ist auf dem Boden kein Luftauslass, deshalb hatten wir dort kein Problem.
Welches Fahrzeug fährt du, hast du hinten eine Sitzbank?
Grüße
Alina und Timo
Hallo Markus,
ganz toller Bericht. Vielen Dank dafür.
Irgendwann möchte ich auch mal so ein Camper haben und ausbauen.
Dann werde ich sicher dein Anleitung gebrauchen können.
Wie sieht dein fertiger Van aus?
Gute Fahrt weiterhin und viel Spaß.
Herzliche Grüsse
Bernadetta
Hallo Bernadetta,
freut uns sehr, dass du die Informationen gebrauchen kannst. Du kannst unseren fertigen Van in einigen YouTube Videos von uns sehen: https://www.youtube.com/watch?v=p2VGeR3Au2U&t=3s
Viele Grüße
Team Sprintour
Prima Tutorial, wirklich gut erklärt, auch für Anfänger!
Meine Frage: Was haltet ihr von Fußbodenheizungen, z.B. von nano-heat. Könnte man die in einen Aufbau, so wie ihr ihn gewählt habt, integrieren? Oder muss man den Aufbau des Bodens dann ganz anders machen, z.B. anderes PVC?
Liebe Grüße aus Düsseldorf
Armin
Hallo Armin,
Ich kann deine Frage leider nicht wirklich beantworten, da ich mich noch nie mit Fußbodenheizungen im Van auseinandergesetzt habe. Allerdings war ich gerade auf der Seite von Nano-Heat und diese Heizbahnen klingen schon sehr interessant. Aber der Stromverbrauch scheint schon ziemlich hoch zu sein. Deshalb ist sie eigentlich nur mit Landstrom sinnvoll nutzbar.
Ich habe keine Infos darüber gefunden wie der Boden beschaffen sein muss damit solche Heizbahnen eingebaut werden können.
Liebe Grüße
Alina und Timo
Hallo zusammen 🙂
Danke für die vielen Tipps!
Gibt es einen Grund, weshalb ihr die Holzlatten auf die „Erhebungen“ und nicht in die Sicken geklebt habt?
Wir waren irgendwie automatisch davon ausgegangen, dass man das Holz in die Sicken setzt, das würde dann ja nach oben hin auch weniger Platz wegnehmen.
Viele Grüße, Jasmina
Hallo Jasmina, so habe wir mehr Platz für die 19 mm dicke Isolierung und für die Kabelrohre. Du kannst allerdings auch dickere Balken nehmen und diese dann in die Sicken kleben. Dann hast du automatisch mehr Platz für die Isolierung. Macht dann allerdings alles etwas schwerer. Viele Grüße
Hi,
danke für die vielen guten Tipps!
Ich möchte meinen VW T5 zum Wohnmobil umbauen und habe gerade bei euch gelesen, dass ihr empfehlt die Bodenplatte auszutauschen. Warum habt ihr das gemacht? Kann man nicht einfach auf die alte Bodenplatte den PVC Boden kleben?
Liebe Grüße
Maria
Hallo Maria,
sehr gerne :). Wir tauschen die Bodenplatte aus, weil wir so am Besten unsere Bodenform umsetzen können (Verlängerung nach vorne, Platz über der Trittstufe, Verdeckung der Verzurrösen. Zudem imprägnieren wir die Bodenplatte immer sehr gut gegen Feuchtigkeit und sammeln alles, was sich unter der Bodenplatte befindet ein (wenn es ein gebrauchter Kastenwagen ist). Deshalb machen wir es. Aber an sich ist die original Platte auch sehr gut geeignet, man muss es einfach abwägen, was mehr Arbeit ist.
Viele Grüße
Guten Abend,
erst einmal möchte ich mich für eure super Berichte bedanken! Das hat mir als Anfänger schon in der Planung ziemlich geholfen!
Ich baue derzeit einen Transit um, der leider keine Stehhöhehhat und aus diesem Grund muss ich noch viel mehr auf die Höhe achten. Für die Decke muss ich auch ein Holzgerippe bzw. Hölzer an die Decke bringen, allerdings würde mir viel Platz verloren gehen, wenn ich das Holz unter die Holme schrauben würde. Deshalb ist meine Idee, die Hölzer genau wie auch am Boden zu verkleben? Sikaflex 252 hab ich bereits für den Boden. Meint ihr das es ein Problem geben könnte, die Hölzer zu kleben anstatt zu Schrauben?
Viele Grüße
Hallo Matthias,
schön, dass dir sie Berichte gefallen.
Es sollte kein Problem sein, die Balken an die Decke zu kleben. Auch wir haben schon mal die Balken von der Unterkonstruktion an die Decke geklebt. Wir empfehlen der Sika 252 zu verwenden, das hält.
Viel Grüße
Alina und Timo
Vielen Dank für die Infos, welche für mich sehr hilfreich sind. Allerdings beschäftigt mich die Frage, da ich einen T4 habe, was macht man wenn am Boden etwas geschweißt werden muss? Da wäre ja der ganze Bodenaufbau dahin.
Zumindest ist das für mich der Grund warum ich mich nicht traue solch einen Bodenaufbau zu machen. Oder sehe ich das zu pessimistisch?
Hallo Claudia,
schön, dass wir dir helfen konnten.
Du sprichst genau den schwierigen Punkt bei einem WoMo-Boden an. Denn einen Blech zu schweißen, auf dem Armaflex und Holz geklebt sind, ist eigentlich nicht möglich. Daher empfehle ich dir, dein Bodenblech, bevor du deine Bodenkonstruktion einbaust, von oben und unten zu entrosten und zu konservieren. So machen wir das zumindest. Den Unterbodenschutz und die Hohlraumkonservierung erneueren wir dann jedes Jahr. So hatten wir noch nie Probleme mit Rost.
Ich hoffe, dass wir dir weiterhelfen konnten.
Liebe Grüße