9 Patagonien Highlights
In diesem Bericht stellen wir dir 9 Patagonien Highlights vor. Diese Orte haben wir selbst besucht und geben dir unsere ganz persönliche Erfahrung mit, vor allem was die Kosten angeht sowie das Reisen mit dem Wohnmobil in Patagonien.
Für uns war Patagonien immer schon ein Sehnsuchtsziel, das ganz weit oben auf unserer Bucket List stand. Die wunderschönen Bilder aus dem Nationalpark Torres del Paine und dem Nationalpark Los Glaciares haben uns sofort in ihren Bann gezogen. Vor allem die Berglandschaften und die Gebirgsseen haben uns schon immer sehr beeindruckt.
Wegen der großen Entfernung zwischen Deutschland und Patagonien haben wir in der Vergangenheit nie eine Reise nach Patagonien unternommen. Dieses Jahr haben wir uns vorgenommen die Länder entlang der berühmtesten Straße in Süd- Mittel- und Nordamerika, der Panamericana, zu bereisen. Wir planen mit unserem Wohnmobil von Ushuaia bis nach Alaska zu kommen.
Mit der Verschiffung unseres Wohnmobils nach Südamerika haben wir uns den Traum von einer Reise durch Patagonien endlich erfüllen können. Mit dem Wohnmobil ist das Reisen in dem unfassbar großen Patagonien recht leicht. Patagonien hat uns sogar so sehr gefallen, dass wir fast ein halbes Jahr dort geblieben sind.
Was ist Patagonien?
Patagonien ist ein Gebiet in Südamerika, das sich bis ganz in den Süden von Argentinien und Chile erstreckt. Mit einer Fläche von knapp 1 Million Quadratkilometern ist Patagonien unfassbar groß. Das Gebiet ist so dünn besiedelt, dass in einigen Regionen die Bevölkerungsdichte bei weniger als einer Person pro Quadratkilometer liegt.
Das haben wir in Patagonien nicht erwartet:
Ein Großteil von Patagonien ist anders als wir es erwartet haben: baumlos und steppenartig. Das siehst du vor allem, wenn du die 3000 km lange Ruta 3 von Buenos Aires nach Ushuaia fährst. Diese nicht enden wollende Straße ist die mit Abstand längste und eintönigste Straße die wir je gefahren sind.
Im Westen von Patagonien ändert sich die Landschaft drastisch in eine der schönsten und ursprünglichsten Regionen in der wir je waren. Hier findest du wunderschöne Nationalparks, die hohen Berge der Anden, Gebirgsseen und vor allem absolute Einsamkeit.
Was ist typisch für Patagonien?
Für uns sind vor allem die steppenartige Graslandschaften im Osten sehr typisch für Patagonien. Hier kannst du eigentlich überall Guanakos, Nandus und Gürteltiere beobachten. Mit etwas Glück bekommst du sogar Stinktiere oder Pumas zu sehen.
Die schroffen Berggipfel, die uns sehr an die Dolomiten erinnern, sind ebenfalls typisch für Patagonien. Diese traumhaften Gipfel kannst du vor allem in den Nationalparks im Westen Patagoniens erkunden. In einigen Regionen der Patagonischen Anden kannst du vielleicht sogar einen mächtigen Andenkondor sehen. Dieser Vogel kann eine Spannweite von beeindruckenden 3 Metern haben. Wir hatten das Glück in El Chaltén, am Fuß des Berges Fitz Roy, einen dieser riesigen Raubvögel beobachten zu können.
Was uns als erstes in den Kopf kommt, wenn wir an Patagonien denken, ist die Einsamkeit in der du dich befindest, wenn du die wenigen Ortschaften verlässt. Es kommt in Patagonien nicht selten vor, dass du hunderte von Kilometern fahren musst um in den nächsten Ort zu gelangen. Und nicht jede Ortschaft hat Einkaufsmöglichkeiten oder eine Tankstelle.
Wie sind die Straßen in Patagonien?
Wenn du alte Reiseberichte über Patagonien liest, dann merkst du schnell, dass eine Reise durch Patagonien eher einer Expedition glich und damals ein sehr großes Abenteuer war. Denn bis vor ein paar Jahren gab es fast keine asphaltierten Straßen in Patagonien.
Heute hat sich das ein wenig geändert. Die Fernstraße Ruta 3, die in Patagonien den Osten durchzieht, ist vollständig asphaltiert. Im Westen Patagoniens, direkt vor den Anden, verläuft die legendäre Ruta 40. Diese wird aktuell immer weiter ausgebaut. Allerdings kommen immer mal wieder Abschnitte, die unbefestigt sind. Diese Abschnitte sind oftmals knapp 100 km lang und schütteln dich und dein Auto ordentlich durch. Allerdings ist die Ruta 40 ohne Probleme mit 2 WD zu schaffen.
Wenn du von einer Fernstraße abbiegst, dann sind nahezu alle Straßen unbefestigte Schotterpisten. Viele dieser kleineren Straßen kannst du nur mit Allradantrieb und genügend Bodenfreiheit bewältigen.
Patagonien Highlights mit dem Wohnmobil
Wenige Menschen, wunderschöne Natur und akzeptable Straßen. Klingt fast zu schön um wahr zu sein und nach einem echten Paradies für Wohnmobile.
Allerdings hat uns der starke Wind, der fast immer da ist, sehr zu schaffen gemacht. Die unberechenbaren Böen machen das Fahren auf der Straße zu einer Herausforderung. Wir haben immer versucht windgeschützt zu parken. Trotzdem mussten wir mehr als einmal nachts weiter fahren, weil wir wegen des starken Windes nicht schlafen konnten. Der Wind in Patagonien ist sehr böig und dadurch auch sehr gefährlich. Oftmals ist es gar nicht so einfach einen windgeschützten Ort zu finden und wir waren immer wieder gezwungen an Tankstellen zu übernachten. Die Tankstellen bieten immer eine sichere Anlaufstelle mit Wasser, Toilette und oftmals sogar Duschen und WLAN.
Wir haben in unserer kompletten Zeit in Patagonien nie auf einem Campingplatz übernachtet und wir wurden nur einmal darauf hingewiesen, dass Campen an bestimmten Orten nicht erlaubt ist. Das war mitten in der Stadt El Calafate, der wohl touristischste Ort in Patagonien.
Viele Reisenden sind mit Geländewagen und Aufstelldach oder Dachzelt unterwegs. Wir haben auch einige mit einem solchen Reisemobil kennen gelernt. Die meisten von ihnen hatten Probleme mit dem Wind und mussten deshalb häufig auf dem Fahrer- und Beifahrersitz übernachten. Für ein normales Zelt ist der Wind in Patagonien echt gefährlich. Wir haben Reisende getroffen, die von schrecklichen Nächten und kaputten Zeltstangen gesprochen haben. Und die meisten von ihnen hatten top Zelte mit, die dem starken Wind trotzdem nicht gewachsen waren.
Mit welchem Fahrzeug reist man am Besten durch Patagonien?
Vor allem deutsche und französische Reisende sind meistens mit den schicksten Geländefahrzeugen oder Expeditionsmobilen unterwegs. Südamerikaner reisen in Patagonien lieber mit alten Wohnwägen oder alten VW Bussen. Dieser kleine Vergleich soll eigentlich nur zeigen, dass es auch mit einfachen Mitteln möglich ist Patagonien mit dem Wohnmobil zu bereisen.
Wir selbst sind mit einem 15 Jahre alten VW Crafter unterwegs, der trotz „nur“ Heckantrieb bisher überall durchgekommen ist.
Wir haben auch einige große Wohnmobile mit Alkoven gesehen, die die Strecke auch gefahren sind. Damit muss man natürlich mehr darauf schauen, in welche Straßen man abbiegt. Aber auch das ist möglich.
Kosten in Patagonien
In Argentinien gibt es aktuell eine Inflation von ca. 100% pro Jahr (März 2023). Daher wären alle Kosten, über die wir hier berichten, im nächsten Monat bereits veraltet. Aus diesem Grund geben wir die Preise in Euro an.
Im Allgemeinen ist Südamerika nicht billig!
Durch den guten Wechselkurs von Euro in Argentinische Pesos haben wir Argentinien, zumindest was Lebensmittel, Dienstleistungen und Kraftstoff angeht, als eher günstig empfunden. Unsere Lieblingspizza in einer Brauerei in El Calafate hat ca. 5 Euro gekostet und das Bier dazu hat nochmal 1,50 Euro gekostet. Das Obst und das Gemüse aus dem Supermarkt ist ungefähr so günstig wie in Deutschland.
Wegen den weiten Strecken ist Diesel für uns der größte Kostenfaktor. Da wir ein EURO5 Dieselfahrzeug fahren, müssen wir den höherwertigen und teuersten Kraftstoff an den Tankstellen tanken. Dieser kostet ca. 80 Cent pro Liter.
Chile ist deutlich teurer als Argentinien. Vor allem die Preise im Supermarkt sind happig. Grob überschlagen kann man sagen, dass Lebensmittel dreimal und Kraftstoff doppelt so teuer ist wie in Argentinien. Und wenn du jetzt denkst, dass du bei deiner Patagonien Reise alles aus Argentinien mit nach Chile nehmen kannst, um etwas Geld zu sparen, dann liegst du falsch. Du darfst nur sehr wenige Lebensmittel (keine frischen Lebensmittel) und keine vollen Kraftstoffkanister mit über die Grenze nach Chile nehmen. Und an den Grenzen wird sehr gut kontrolliert! Um in Chile etwas Geld zu sparen gehen wir immer in kleinere Geschäfte und auf den Markt um Lebensmittel zu kaufen. Dort ist alles deutlich günstiger als in den großen Supermärkten, außerdem hat es oft eine bessere Qualität.
Unsere Patagonien Highlights
Wir waren ca. 6 Monate in Patagonien unterwegs und haben das Land und vor allem die Leute dort lieben gelernt. Im Folgenden stellen wir dir unsere Patagonien Highlights vor.
Patagonien Highlights Nr. 1: Perito Moreno Gletscher (El Calafate, Argentinien)
Eines der beeindruckendsten Patagonien Highlights ist der Perito Moreno Gletscher im Süden Argentiniens. Der Gletscher befindet sich im Nationalpark Los Glaciares in der Nähe der Stadt El Calafate. Von dort aus kannst du entweder einen Tourbus buchen oder mit dem eigenen Fahrzeug zum Gletscher fahren. Die Strecke zwischen El Calafate und dem Perito Moreno Gletscher beträgt ca. 70 km. Wir haben auch viele gesehen, die die Strecke getrampt sind. Um dahin zu kommen, musst du ein Ticket für den Nationalpark Los Glaciares kaufen. Und es war jeden Penny wert.
Auf der Fahrt dorthin wird dich der erste Blick auf den Gletscher einfach erschlagen. So etwas mitzuerleben ist einfach einmalig! Der Gletscher ist eine unfassbar große und schroffe Eisfläche, die vorne in einen See mündet. Die vordere Abbruchkante ist bis zu 70 Meter hoch und wenn du genug Zeit hast, dann siehst du Teile des Gletschers in den See stürzen.
Vor allem wenn die Sonne scheint, dann knackt und knarzt der Gletscher. Und wenn du im richtigen Moment auf den Gletscher schaust, dann kannst du mit viel Glück Teile des Gletschers in den See fallen sehen.
Trotz dessen ist der Gletscher nicht, wie fast alle anderen Gletscher, am schrumpfen. Er wächst sogar noch.
Erkunden kannst du den Perito Moreno Gletscher über zahlreiche Stege, die du ohne weiteres in 2 Stunden alle ablaufen kannst. Von den vorderen Stegen kannst du vor allem die Struktur und die Höhe des Gletschers erkennen. Von den hinteren Stegen kannst du besser erkennen, wie gigantisch groß der Gletscher ist.
Für uns war dieses Erlebnis das beeindruckendste Highlight bislang.
Patagonien Highlights Nr. 2: Fitz Roy und Cerro Torre (El Chaltén, Argentinien)
Für diejenigen, die Berge so sehr lieben wie wir, ist ein Besuch des Dörfchens El Chaltén ein Muss. Denn von hier aus kannst du Wanderungen zu den berühmten Bergen Fitz Roy und Cerro Torre unternehmen. Beide Bergmassive kannst du durch Tageswanderungen, die direkt in El Chaltén beginnen, erkunden.
♦ Wanderung zum Fitz Roy
Die Wanderung zum Fitz Roy ist ca. 27 km lang und sie hat es in sich. Sie führt durch eine imposante Berglandschaft mit zunächst mäßiger Steigung. Kurz vor dem Ziel ist die Steigung des Weges und damit auch die Anstrengung am größten. Aber es lohnt sich, denn oben hast du einen atemberaubenden Blick auf das Fitz Roy Massiv. Hinter einem See, der Laguna de los Tres, erhebt sich der gewaltige Gipfel des Fitz Roys. Gehst du links an dem See vorbei, dann bekommst du eine weitere unvergessliche Aussicht auf einen weiteren See, die Laguna Sucia.
Die Wanderung zum Fitz Roy ist sehr lang und anstrengend und du solltest min. 8 Stunden einplanen. Als wir die Wanderung gemacht haben, war das Wetter sehr schön, bis auf den starken Wind, der hier fast immer präsent ist. Daher solltest du auch im Sommer eine Windjacke dabei haben
♦ Wanderung zum Cerro Torre
Die Wanderung zum Cerro Torre, der vielen Kletterbegeisterten ein Begriff sein wird, ist etwas gemäßigter als die Wanderung zum Fitz Roy. Sie ist zwar auch 21 km lang, hat aber nicht so eine große Steigung. Die Wanderung führt durch ein grünes Tal, mit wundervoller Aussicht auf die schroffen Gipfel. Kurz vor dem Gipfel wird es dann etwas steiler. Die Aussicht auf den beeindruckenden Gipfel des Cerro Torre hinter dem See Laguna Torre entschädigt dich für die Strapazen des Aufstiegs.
In dieser Region gibt es einige Camps in den Bergen, in denen du kostenlos mit Zelt kampieren darfst. Das eröffnet dir die Möglichkeit beide hier vorgestellten Wanderungen in einer Zweitageswanderung zu verbinden.
Highlight in Patagonien Nr. 3: Torres del Paine (Puerto Natales, Chile)
Der wahrscheinlich bekannteste und vielleicht der schönste Nationalpark Patagoniens ist Torres del Paine in der Nähe der Stadt Puerto Natales im Süden Chiles. In dem Park, der ein UNESCO Biosphärenreservat ist, befinden sich die weltberühmten Berggipfel, für die der Torres del Paine Nationalpark so bekannt ist. Die Türme sind stolze 2800 Meter hoch und bestehen aus Granit.
Der Park beheimatet viele Tierarten und mit etwas Glück bekommst du sogar einen Andenkondor oder einen Puma zu Gesicht.
Der Ausgangspunkt für einen Besuch des Nationalparks Torres del Paine ist die Stadt Puerto Natales. Von hier aus kannst du geführte Touren durch den Park buchen oder einfach einen Bus zum Startpunkt einer der vielen Wanderungen nehmen. Für den Eintritt haben wir einen drei Tages-Pass online buchen müssen. Das hat pro Person knapp 35 $ gekostet.
♦ Wandern im Nationalpark Torres del Paine:
Die Wanderung die sich der größten Beliebtheit erfreut, ist der W-Track. Er trägt den Namen, weil der Weg auf einer Landkarte wie der Buchstabe W aussieht. Für diese Wanderung solltest du ca. 4 Tage einplanen, in denen du wunderschöne Aussichten auf die Gipfel des Nationalparks genießen kannst.
Wenn du eine Wanderung durch weniger hoch frequentierte Gebiete des Nationalparks machen möchtest, dann ist der O-Track genau der Richtige für dich. Diese Wanderung dauert ca. 7 Tage und verläuft durch den nördlichen Teil des Parks.
Um eine mehrtägige Wanderung im Nationalpark Torres del Paine zu machen, ist es unbedingt notwendig, die Unterkünfte (Refugios und Zeltplätze) frühzeitig zu buchen. In der Hauptsaison zwischen Dezember und Januar kann es sein, dass du ein halbes Jahr vorher buchen musst, damit du noch einen Platz auf einem Zeltplatz bekommst.
Wir waren leider zu spät dran, weshalb uns nur noch Übernachtungen in festen Zelten für 200 Euro pro Nacht angeboten wurden, was wir abgelehnt haben.
♦ Unsere Empfehlung für eine spontane Wanderung im Torres del Paine Nationalpark:
Wenn dir eine eintägige Wanderung ausreicht, dann kannst du auch an einem Tag zum Aussichtspunkt an den berühmten Türmen laufen. Diese Wanderung dauert ca. 8 Stunden und ist immer gut besucht. Besonders das letzte Stück des Wanderweges ist sehr steil und dadurch sehr anstrengend.
An dem Startpunkt der Wanderung werden Wohnmobile noch geduldet. Hier haben wir nach der Wanderung im Wohnmobil übernachtet. Das macht die Planung insgesamt etwas leichter.
Neben den Wanderungen war die Fahrt durch den Nationalpark ein Highlight. Die Straßen sind zwar durchweg Schotterpisten (Stand 01.2023 – es wird gerade angefangen Straßen zu asphaltieren), allerdings auch ohne 4×4 sehr gut machbar. Für eine große Runde im Nationalpark solltest du ca. 2 Tage einplanen. Und es lohnt sich auf jeden Fall.
Patagonien Highlights Nr. 4: Ushuaia (Feuerland, Argentinien)
Ushuaia bezeichnet sich selbst als die südlichste Stadt der Welt und liegt auf der argentinischen Seite der Insel Feuerland. Um dorthin zu kommen, musst du zuerst in Chile die Magellanstraße durchqueren und immer weiter Richtung Süden fahren.
Die Stadt selbst hat einen interessanten Charme. Das Highlight ist aber nicht die Stadt selbst, sondern die Lage der Stadt. Sie liegt direkt am Beagle Kanal und ist umgeben von Bergen der Anden. Überall um die Stadt herum gibt es zahlreiche Wanderwege durch wunderschöne Berglandschaften mit umwerfender Aussicht.
Die Stadt besteht aus bunt zusammengewürfelten Häusern an steilen Straßen. Im Zentrum befinden sich moderne Gebäude in denen meist Souvenirläden, Restaurants oder Bars untergebracht sind. Es gibt auch zahlreiche Hotels, große Lebensmittelgeschäfte und eine Tankstelle, an der du auch duschen kannst. Super für Wohnmobilreisende!
Uns hat es in Ushuaia so gut gefallen, dass wir fast einen Monat dort geblieben sind. Vor allem die Wanderungen zur Laguna Esmeralda, zu Wasserfällen und zu verschiedenen Gletschern haben es uns angetan. Wenn du mehr über Ushuaia lesen möchtest, dann lies dir auch gerne unseren Bericht über die Stadt Ushuaia durch.
Patagonien Highlights Nr. 5: Halbinsel Península Valdés (Argentinien)
Anders als die meisten Patagonien Highlights liegt die Halbinsel Península Valdés im Osten Patagoniens an der Atlantikküste in der Nähe der Stadt Puerto Madryn. Die Halbinsel ist von der UNESCO zu einem Weltnaturerbe erklärt worden und ist vor allem für ihre intakte und ursprüngliche Tierwelt bekannt. Hier leben unter anderem Seelöwen, Seeelefanten und Pinguine.
Das größte Highlight sind die Wale, die hier erstaunlich nah an die Küste kommen. Zwischen Juni und Dezember ist die Wahrscheinlichkeit am größten vor Valdés Wale zu beobachten. Denn sie kommen zu dieser Zeit sehr nah an die Küste um ihre Jungtiere aufzuziehen.
Mit sehr viel Glück bekommst du auch Orcas zu sehen, die an Land jagen. Das klingt verrückt, ist aber wahr. Denn sie haben eine Jagdmethode entwickelt, mit der sie Seelöwen an flachen Strandabschnitten fangen können. Dafür schmeißen sie sich auf den Sand, versuchen einen Seelöwen zu erwischen und lassen sich dann zurück ins Meer schwemmen. Dieses Schauspiel kannst du nur hier beobachten.
Der weite Weg auf die Halbinsel Península Valdés ist eine nicht enden wollende Schotterpiste. Aber der Weg lohnt sich! Wenn du nicht selbst fahren möchtest, dann kannst du auch eine Tour von Puerto Madryn buchen.
Highlight in Patagonien Nr. 6: Punta Tombo (Argentinien)
Das Naturschutzgebiet Punta Tombo liegt 180 km südlich von der Stadt Puerto Madryn und ist über eine Schotterpiste die links von der Ruta 3 abzweigt zu erreichen.
Hier ist das weltweit größte Brutgebiet für Magellan-Pinguine. Andere Vogelarten lassen sich hier auch bestaunen. Als Besucher kannst du das Gebiet, in dem fast eine halbe Million Pinguine leben, über Holzstege, die bis zum Meer reichen, erkunden.
Von Trelev aus lassen sich Touren nach Punta Tombo buchen. Die Anreise erfolgt dann mit einem Bus.
Für uns war der Besuch im Nationalpark Punta Tombo eines der Patagonien Highlights. Dort waren sehr viele Pinguine zu sehen. Zudem hatten wir noch das Glück frisch geschlüpfte Pinguinbabys zu bestaunen. Das war wirklich schön anzusehen.
Patagonien Highlights Nr. 7: Ruta Nacional 40 (Argentinien)
Die Ruta 40 verläuft direkt vor den Anden, parallel zur chilenischen Grenze. Über diese Straße kannst du die meisten Patagonien Highlights erreichen. Aber auch die Straße selbst ist ein Highlight. Sie führt durch staubige Steppe, meist weit entfernt von Ortschaften. Auf ihr ist das Reisen immer ein Abenteuer, auch wenn große Teile mittlerweile asphaltiert sind. Man kann nur erahnen, wie es früher war, tausende Kilometer Schotterpiste zu fahren. Auch heute noch gibt es ein paar 100 km lange und unbefestigte Abschnitte, die Mensch und Material auf die Probe stellen. Vor allem die wellenförmige Abnutzung, auch Waschbrett genannt, wird deinen Geduldsfaden sehr strapazieren. Außerdem gibt es keinen Pannendienst und Handyempfang hast du entlang der Straße eigentlich nie.
Aber warum sollte ich mir das alles antun und die Ruta 40 fahren? Die Antwort auf diese Frage kannst du dir nach den ersten Kilometern selbst geben, denn diese Straße führt an den ganzen Nationalparks, schneebedeckten Gipfeln der Anden und an tiefblauen Seen vorbei.
Auf der Straße selbst musst du immer wachsam sein, denn immer wieder laufen Guanakos oder Nandus auf die Straße. Außerdem kannst du des öfteren Stinktiere, Gürteltiere oder Füchse aus dem Auto aus beobachten.
Alles in allem ist sie eine Straße, die dir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird.
Patagonien Highlights Nr. 8: Carretera Austral, Ruta 7 (Chile)
Die Carretera Austral ist definitiv eine der schönsten Straßen in Patagonien. Wir haben sehr lange überlegt, ob wir diese Straße mit unserem Wohnmobil überhaupt fahren sollen, denn sie hat es in sich!
Sie verbindet Villa O´Higgins mit Puerto Montt und verläuft durch sehr dünn besiedeltes Gebiet, teils durch die Anden, teils an ihnen vorbei. Wenn du die Ruta 40 gewohnt bist, dann wirst du dich über den saftigen, grünen Wald freuen, durch den die Carretera Austral führt. Sie führt an wunderschönen Seen vorbei, an Fjorden entlang und immer sind Berge der Anden zu sehen. Chile hat in diesem Gebiet kalte Regenwälder, was auch ein guter Grund ist diese Gegend zu besuchen.
All das macht diese Straße zu einer der schönsten Straßen überhaupt. Links und rechts von der Straße hängt dichter Nebel über den bewaldetet Bergen, was einen umwerfenden Anblick bietet. Riesige Pflanzen hängen teilweise über die Straße und du hast das Gefühl, du bist mitten im Urwald!
♦ Vorsicht auf der Carretera Austral:
Der einzige Nachteil sind die vielen Kilometer der Straße, die nicht befestigt, sehr holprig und eng sind. Viele Teile der Straße sind bereits asphaltiert. Einige Abschnitte werden gerade neu gemacht. Trotzdem sind noch viele Abschnitte in einem sehr schlechten Zustand.
Wenn du die Carretera Austral komplett fahren möchtest, dann musst du dein Fahrzeug mehrfach mit einer Fähre übersetzen. Die Fähren sind, wie fast alles in Chile, sehr teuer und sie fahren nur unregelmäßig. Informiere dich also besser vorher wann die Fähren fahren, was sie kosten und ob du reservieren musst.
Die Straße ist je nach Jahreszeit nur mäßig befahren. Und ja, sie ist teilweise gefährlich, denn viele fahren die Strecke oft so schnell und schneiden die Kurve, dass es immer wieder zu Unfällen kommt.
Aber die Schönheit der Straße überwiegt die Nachteile um Längen und wir werden uns immer an sie erinnern.
Highlight in Patagonien Nr. 9: Self-Made-Markt in El Bolsón
In Argentinien, in der Nähe von der chilenischen Grenze, liegt die kleine Stadt El Bolsón. Sie ist in ganz Argentinien bekannt für die vielen Hippies die dort leben und die Stadt prägen. Seit einigen Jahren ist El Bolsón daher ein fester Bestandteil einer jeden Argentinien Rundreise, was die Stadt immer „touristischer“ macht. Der ganz besondere Charme, der die Stadt ausmacht, ist trotzdem erhalten geblieben.
Für uns ist der Markt im Zentrum das absolute Highlight der Stadt. Dort werden Dienstags, Donnerstags und Samstags an über 300 Ständen Waren verkauft. Hier kannst du geschnitzte Holzprodukte, gebastelte Kinderpuppen, Messer, Kleidung und vieles mehr kaufen. Alles was hier verkauft wird, ist selbst gemacht.
Vor allem die selbst gemachten Räucherstäbchen, die wir dort gekauft haben, haben es uns echt angetan.
Außerdem haben wir in El Bolsón die besten Empanadas auf unserer Reise gegessen. Der Laden, in dem wir sie gegessen haben, heißt „Pizzeria La Reina De La Pizza“ und er ist nur ca. 50 Meter vom Markt entfernt. Wenn du in der Stadt bist, dann musst du unbedingt die Empanadas probieren.
Das waren unsere ganz persönlichen Highlights unserer Reise durch Patagonien mit dem Wohnmobil.
Ich hoffe, dass dir dieser Bericht gefallen hat und dir dabei helfen wird, deine Patagonien Reise zu planen. Schreibe uns gerne in den Kommentarbereich, welche Ziele in Patagonien dir am besten gefallen haben und wie du die Empanadas in El Bolson fandest.
Lies dir auch gerne unsere Reiseberichte „Marokko mit dem Wohnmobil“ und „Ushuaia – Das Ende der Welt“ durch. Wir freuen uns auf dich!
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Da bekommt man richtig Lust mal nach Patagonien zu Reisen. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal hin komme.
Danke für den ausführlichen Bericht.
Grüße Bernd
Hi Bernd,
Patagonien ist wirklich eine Reise wert.
Danke für den netten Kommentar.
Grüße
Wow, scheint ja eine umwerfende Region zu sein.
Ja ist es,
Danke und Liebe Grüße