Wildcampen in Deutschland
Was ist erlaubt?
Wildcampen in Deutschland kann manchmal traumhaft schön sein. Wenn man den sozialen Medien glaubt, dann übernachtet man überall in wunderschöner und einsamer Natur. Aber ist das überhaupt erlaubt? Die Regeln für das Wildcampen in Deutschland sind recht unübersichtlich und unterscheiden sich in den Bundesländern enorm.
Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld genau zu informieren. Um Probleme zu vermeiden, sollte man sich an lokale Vorschriften halten und respektvoll mit der Natur umgehen.


Was ist Wildcampen?
Wildcampen bezeichnet das Campen in der freien Natur außerhalb offizieller Campingplätze. Dies beinhaltet das Übernachten in Zelten, Autos und Wohnmobilen.
Vor allem wenn du dich abseits der beliebten und oft überlaufenen Touristenpfade bewegen möchtest, klingt Wildcampen in Deutschland sehr interessant.
In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, ist Wildcampen jedoch stark reguliert und oft verboten, um die Natur zu schützen. Es gibt jedoch Ausnahmen und spezielle Regelungen je nach Bundesland und Region.
Wenn du in Deutschland wild campst, dann kann es schnell passieren, dass die Polizei vorbeikommt und du deinen Spot verlassen musst. Es kann sogar passieren, dass du eine vierstellige Geldstrafe bezahlen musst. Damit das nicht passiert, solltest du diesen kompletten Bericht gewissenhaft durchlesen.
Info: Übernachten auf Privatgrund ist nicht Wildcampen und sollte mit dem Besitzer abgesprochen werden.
Ist Wildcampen in Deutschland legal?
Nein, Wildcampen ist in Deutschland nicht erlaubt!
Was nicht klar ist, ist die Definition. Wie lange darf ich mit meinem Wohnmobil an der Straße parken und ein Nickerchen darin machen bis es illegal wird? Denn Parken, Ruhen und Lagern ist erlaubt, auch nachts. Wenn das Schläfchen der Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit dient, darf es auch eine ganze Nacht dauern.
Ich darf auch mein Zelt auf der Wiese im Park aufstellen und darin rasten, übernachten aber nicht.
Aufpassen! Das entlarvt dich sofort als Wildcamper: Wenn du Camping-Gegenstände wie einen Klappstuhl oder einen Tisch neben deinem Fahrzeug oder Zelt stehen hast. Auch ein Handtuch über dem Rückspiegel reicht mancherorts einem Ordnungshüter aus um dich zur Kasse zu bitten.
Wie ist es mit dem Wildcampen in Schutzgebieten?
Vor allem in Natur-, Landschaftsschutzgebieten ist das Wildcampen strengstens verboten. Wenn du es trotzdem probieren solltest, dann kannst du nicht davon ausgehen nur mit einem Platzverweis oder einer Verwarnung davonzukommen. Wahrscheinlich musst du dann sogar mehrere hundert Euro bezahlen. Ein Campingverbot gilt fast überall, auch für Wälder. Hier darfst du nur in besonderen Bereichen zelten, in denen es ausdrücklich erlaubt ist.
Was die Gesetzeslage zum Wildcampen so undurchsichtig macht, ist die Regulierung auf Bundes- und Landesebene. Damit meine ich, dass es Bundesgesetze, wie das Bundesnaturschutzgesetz oder das Bundeswaldgesetz gibt und zusätzlich dazu noch landesspezifische Gesetze wie Landesforstgesetze und spezifische Naturschutzgesetze. Du merkst sicherlich schon, dass das ganze Thema Wildcampen in Deutschland gar nicht so klar ist, wie es scheint.
Unterschied Biwakieren und Wildcampen
Dass das Wildcampen in Deutschland fast überall nicht erlaubt ist, habe ich im vorigen Absatz bereits erläutert. Allerdings ist das Biwakieren vielerorts erlaubt. Biwakieren ist das improvisierte Übernachten unter freiem Himmel ohne richtiges Zelt, Auto oder Wohnmobil. Ich darf also mit meiner Isomatte und meinem Schlafsack in der Natur übernachten. Auch das Übernachten in einer Hängematte ist demnach erlaubt. Die Verwendung einer wasserdichten Plane (Tarp) als Regenschutz ist beim Biwakieren ebenfalls erlaubt.
In vielen Gebieten ist auch das „Übernachten unter freiem Himmel“ verboten, daher solltest du dich vorher informieren, welche lokalen Verschriften es gibt.
In Schutzgebieten ist das Biwakieren meistens aus Natur- Tier-, oder Wasserschutzgründen verboten.

Wo ist Wildcampen in Deutschland legal?
Beim Campen ist es leider wie bei so vielen Sachen: Jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen. Das Wildcampen ist fast überall in Deutschland grundsätzlich verboten. Es gibt allerdings ein paar wenige Ausnahmen.
In Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, NRW, Berlin, Hamburg, Bremen und Brandenburg gibt es kein grundsätzliches Verbot des Zeltens für eine Nacht auf öffentlichem Grund. Allerdings bedeutet das nicht, dass du dort überall dein Zelt aufstellen darfst. In den Schutzgebieten, in Wäldern und besiedelten Gebieten ist es auch dort nicht erlaubt. Außerdem bedeutet es leider nicht, dass es, nur weil es nicht verboten ist, erlaubt ist. Ja, es ist kompliziert…
Bergfreunde.de hat einen sehr guten Bericht über die Gesetzeslage geschrieben, den ich euch empfehlen kann: LINK
Das Wildcampen in Deutschland ist unglaublich kompliziert. Am einfachsten ist es immer auf Privatgrund zu übernachten, natürlich mit vorheriger Erlaubnis des Eigentümers.
Werde ich bestraft, wenn ich in Deutschland beim Wildcampen erwischt werde?
Normalerweise wirst du nur aufgefordert den Platz zu verlassen. Es kann auch passieren, dass du eine Strafe bezahlen musst. Die Strafe kann je nach Bundesland zwischen ein paar Euro und mehreren tausend Euro liegen. Wobei die höheren Strafen eher in Schutzgebieten verhängt werden.
Vor allem in vielbesuchten Regionen, in denen sich viele Camper tummeln, ist die Toleranz der Ordnungshüter eher gering und du müsstest eher mit einer Geldstrafe rechen.
Die Strafen der einzelnen Bundesländer fürs Wildcampen kannst du dem Bußgeldkatalog entnehmen: LINK
Wie finde ich die besten Stellplätze zum Wildcampen in Deutschland?
Für die Stellplatzsuche bietet sich in Europa die App Park4Night an. Darin findest du neben wilden Stellplätzen auch normale Campingplätze. Die App eignet sich vor allem für Camper mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen. Reisende die in einem Zelt übernachten, können in der App ebenfalls sehr schöne Orte zum Übernachten finden. Außerdem kannst du in der App auch Spots zum Wasser- oder Gasauffüllen finden.
Info: Die App Park4Night kannst du europaweit verwenden. Außerhalb Europas haben wir die Erfahrung gemacht, dass die App IOverlander mehr genutzt wird.
Die Satellitenansicht von Google Maps ist aber auch sehr gut geeignet, um einen Übernachtungsplatz zu finden.
Was ist das Jedermannsrecht?
Das Jedermannsrecht ist ein Gewohnheitsrecht, das die Nutzung der Natur regelt. Unter gewissen Voraussetzungen erlaubt es das Zelten und das Feuer machen in der Natur. Allerdings gilt dieses Recht nur im skandinavischen Raum, in Schottland und in der Schweiz.
In Deutschland gilt das Jedermannsrecht leider nicht!
Ist das Wildcampen in Deutschland mit dem Wohnwagen oder dem Wohnmobil erlaubt?
Wildcampen in Deutschland ist mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen grundsätzlich nicht erlaubt. Eine Nacht zu rasten um die Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen, ist allerdings erlaubt. Das ist offiziell aber nur erlaubt, wenn dadurch eine Fahrt unterbrochen wird. Wenn du z.B. auf dem Weg zur Ostsee bist und der Weg nicht an einem Tag zu schaffen ist. Vor allem Autobahnraststätten sind dafür gedacht.
Die goldenen Regeln beim Wildcampen in Deutschland
- Alles so hinterlassen wie du es vorgefunden hast, nichts zurücklassen, kein Klopapier, keinen Müll
- Nimm, wenn möglich, eine Toilette mit
- Wenn du in der Natur aufs Klo gehst, dann nimm einen Spaten mit und gehe ein paar hundert Meter weg von Parkplätzen, Wegen und Gebäuden
- Nicht länger als eine Nacht
- Nichts draußen liegen lassen, kein Handtuch über dem Spiegel, kein Klappstuhl usw.
- Leise sein
- Kein Feuer machen wo es nicht ausdrücklich erlaubt ist
- Natur nicht beeinträchtigen

Was darf beim Wildcampen in Deutschland nicht fehlen?
Wenn du keine Toilette dabei hast, dann ist eine Schaufel wichtig. Wenn du mal aufs Klo musst, dann gehe am besten 100 Meter von Straßen, Wegen und Parkplätzen weg und vergrabe deine Exkremente. Niemand mag es Häufchen auf einem schönen Wanderweg zu finden oder wenn der schöne Stellplatz nach Exkrementen riecht.
Natürlich brauchst du beim Wildcampen eine gute Lichtquelle. Wir entscheiden uns meisten für eine Stirnlampe. Diese wiegt nicht viel und du hast die Hände frei.
Unser Lieblings-Camping-Gadget ist der Omnia Campingofen. Damit kannst du auf einem Gaskocher backen. Wir backen 2 Mal pro Woche Brot im Omnia. Wir mögen den Omnia so sehr, dass wir unseren richtigen Ofen aus dem Camper geschmissen haben und nur noch damit backen.
Unsere Erfahrung mit dem Wildcampen in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt
Wir leben seit drei Jahren in unserem Camper und bereisen die Welt. Wildcampen ist dabei natürlich immer ein großes Thema. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es meistens das beste ist, so unauffällig wie möglich zu sein. Außerdem fragen wir auch ganz gerne Anwohner oder die Polizei wo man gut übernachten kann. So haben wir schon häufig von guten Stellplätzen erfahren.
Wir wurden auch noch nie von der Polizei oder dem Ordnungsamt weggeschickt.
Vor allem an Orten wo es viele Touristen und Camper gibt, ist es etwas schwieriger einen guten Stellplatz zu bekommen. Entweder wir halten uns von diesen Orten fern oder wir fahren abends noch weiter.

Häufige Fragen zum Thema Wildcampen Deutschland
Orte fürs Wildcampen in Deutschland:
Wildcampen ist in Deutschland fast überall nicht erlaubt. Es gibt aber Möglichkeiten wie du für wenig Geld in der Natur übernachten kannst. Dabei können dir Apps wie Park4Night, Campspace, oder Roadsurfer helfen.
Wildcampen Deutschland Strafe?
Wenn du wegen Wildcampen in Deutschland zur Kasse gebeten wirst, dann kann es teuer werden. Vor allem in Schutzgebieten kann es bis zu 5000 Euro kosten.
Siehe Bußgeldkatalog: LINK
Wo ist Wildcampen erlaubt?
Wildcampen ist in Deutschland verboten. Eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen, ist aber mancherorts erlaubt. Genau wie das Übernachten zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit auf langen Strecken.
Warum ist Wildcampen verboten?
Ein besonders striktes Wildcamp-Verbot gilt immer dort, wo die Natur besonders geschützt wird. Dort soll durch ein Verbot des Wildcampens der Einfluss des Menschen auf die Natur reduziert werden.
Wildcampen Deutschland App:
In Deutschland eignet sich zur Stellplatzsuche vor allem die App Park4Night. Dort sind zahlreiche Stellplätze für das Wohnmobil und für das Zelt enthalten.
Wo ist Wildcampen erlaubt in Europa?
Die skandinavischen Länder haben das Jedermannsrecht. Durch dieses Recht kannst du unter gewissen Umständen dein Zelt in der Natur aufschlagen. Das Jedermannsrecht umfasst nicht das Campen mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen und gilt nicht in Deutschland.
Alternativen zum Wildcampen in Deutschland
Du weißt jetzt, dass es in Deutschland sehr schwierig ist in der Natur zu campen. Es gibt aber legale Alternativen zum Wildcampen in Deutschland.
In vielen Regionen in Deutschland gibt es mittlerweile ausgewiesene Biwak- oder Trekkingplätze in der Natur. Das sind meistens einfache Zeltplätze, mitten in der Natur. Diese Biwakplätze sind anders als die Zeltplätze die du vielleicht kennst. Es gibt keine Rezeption und auch sonst ist dort niemand angestellt. Meistens ist es eine kleine Wiese, mit Platz für ein paar kleine Zelte. Eine Feuerstelle und ein Toilettenhäuschen sind meistens auch in der Nähe. Nicht sehr komfortabel, aber perfekt um eine legale Nacht in der Natur zu verbringen. Es gibt diese Biwakplätze an vielen Orten in Deutschland. Einen Aufenthalt auf diesen Plätzen musst du vorher online buchen und eine Nacht kostet meisten 10 – 20 Euro.
Auch für Wohnmobilreisende gibt es Alternativen zum Wildcampen in Deutschland. Vereinzelt gibt es legale und kostenfreie sowie günstige Wohnmobilstellplätze. Oft sind diese auf einem Parkplatz am Rande eines Dorfes. Am besten findest du solche Stellplätze über die App Park4Night.
Es gibt auch die Möglichkeit mit dem Wohnmobil legal auf Privatgrund zu übernachten. Dafür kannst du Apps benutzen, die dir helfen solche privaten Wohnmobilstellplätze zu finden.

Apps zum Finden privater Stellplätze:
Roadsurfer – Über Roadsurfer kannst du nicht nur Wohnmobile mieten sondern auch private Stellplätze buchen. Die Datenbank ist umfangreich und die Preise relativ niedrig.
Campspace – Egal, ob du mit dem Zelt, dem Auto oder dem Wohnmobil unterwegs bist. Campspace bietet dir zahlreiche günstige, private Stellplätze oder kleine Campingplätze an. Das Angebot umfasst nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa.
Alpaca Camping – Um an schönen Plätzen in der Natur zu campen, bietet sich Alpaca Camping an. Hier kannst du dir günstige Stellplätze online anschauen und bei Bedarf spontan buchen. Neben privaten Gastgebern bieten auch Kommunen und Gemeinden Stellplätze an.
Landvergnügen – Landvergnügen bietet dir die Möglichkeit auf Bauernhöfen oder bei Winzern zu übernachten. Das Übernachten ist dabei kostenlos. Es wird aber oft erwartet, dass du etwas kaufst.
Um Landvergnügen zu nutzen, musst du einen Jahresbeitrag von 69,90 Euro bezahlen.
Park4 Night – Das ist wohl die am meisten verbreitetste App für Wohnmobilreisende. Nutzer stellen Stellplätze in die App und können diese in der App bewerten. Dadurch hast du eine riesige Datenbank an Stellplätzen mit Erfahrungsberichten. Darin sind wilde Stellplätze, Campingplätze und private Stellplätze enthalten.
MyCabin – Mit dieser App findest du private Stellplätze. Gastgeber stellen ihren Raum zur Verfügung, damit du günstig an schönen Orten campen kannst.
Camping.Info – Wenn du auf der Suche nach Campingplätzen bist, dann ist Camping.Info genau das richtige für dich. Camping.Info ist ein Campingführer, auf dem du nicht nur Zeltplätze finden kannst, sondern auch zahlreiche Bewertungen zu den Plätzen.
Haftungsausschuss: Dieser Bericht wurde mit bestem Wissen und Gewissen erstellt. Allerdings übernehmen wir keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der enthaltenen Informationen.
Ich hoffe, dass dir dieser Bericht Klarheit über das äußerst komplexe Thema „Wildcampen in Deutschland“ gebracht hat. Wenn du dich für weitere spannende Camping-Themen interessierst, dann bist du auf dieser Seite genau richtig!
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Toller Bericht, macht weiter so!
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