VW Crafter Wohnmobil "Käpt´n Knut"
Moin,
Wir sind Merle und Max von @anschnallenabfahrt und seit September 2022 mit unserem blauen VW Bus, den wir liebevoll „Käpt‘n Knut“ getauft haben, auf der Panamericana unterwegs.
Und wir freuen uns riesig darüber, euch hiermit unseren Camper vorstellen zu dürfen.
Welchen Camper habt ihr?
Käpt‘n Knut ist ein VW Crafter aus dem Baujahr 2008 mit den Maßen L2 H2, d.h.:
- Länge: 5.905mm
- Breite: 1.993mm (ohne Spiegel)
- Höhe: 2.705mm
- Radstand: 3.665mm
- Innenraum: Ca. 5,8 Quadratmetern.
Welche Ausstattung hat euer VW Crafter Camper?
An „Wohn-“Ausstattung haben wir alles Lebensnotwenige, aber wenig „Luxus“ an Bord. Was wir jedoch von Anfang an auf keinen Fall missen wollten, ist eine Toilette. Und die (wir haben uns für eine Trockentrenntoilette entschieden) hat uns schon in sehr vielen Situationen wortwörtlich „den Hintern gerettet“ :D.
Unsere Sitz-/ Bettkombination, bei der wir zum Schlafen den Tisch herunterfahren und mit ein paar wenigen Handgriffen unseren gemütlichen Wohn-/ Essraum, in dem wir schon mit bis zu acht Leuten saßen, zu einem großzügigen Zwei-Personen-Bett umbauen, hat ebenfalls viele Vorteile. So ist z.B. der Tisch auch zum Arbeiten groß genug und man kann eben super Gäste zu sich einladen, ohne Platzprobleme zu bekommen.
Zugelassen ist unser Camper jedoch auf der Straße nur für drei Personen inkl. Fahrer, denn unsere Sitzbank im Fahrerhaus ist noch genau so, wie sie vom Werk aus bei einem Crafter mitkommt.
Als kleine Erweiterung haben wir außen eine Markise. Die ist uns extrem wichtig, denn vor allem in den heißen zentralamerikanischen Ländern, findet das Leben meistens draußen statt und da ist ein solcher Sonnenschutz einfach Gold wert.
Eine Dusche haben wir innen nicht direkt an Bord, jedoch trotzdem eine portable 12V-Pumpdusche dabei. In Kombination mit einem ebenfalls portablen Duschzelt, welches wir jederzeit draußen ganz einfach neben unserem Camper aufbauen können, ist dies die perfekte Lösung für uns, denn so haben wir innen mehr Platz und können trotzdem jederzeit sichtgeschützt duschen.
Was findet ihr besonders toll an eurem Volkswagen Camper?
Besonders gefällt uns an unserem Käpt‘n Knut eigentlich alles, was die Größe und die Dimensionen betrifft. Beim Fahren verhält es sich z.B. mit ihm nahezu wie mit einem etwas größeren PKW. Wir kommen überall hin, hatten nie ein Problem mit zu tief hängenden Kabeln (in Lateinamerika kann das durchaus manchmal zu einer Herausforderung werden) und sind bis jetzt aus jeder noch so engen Gasse problemlos wieder herausgekommen. Auch das Parken in der Stadt usw. Ist mit unter 6m Länge fast überall sehr gut möglich.
Der Wohnraum ist dabei trotzdem mehr als groß genug. Das hängt natürlich auch immer von der Art des Ausbaus ab, aber wir können bei unserem Ausbau z.B. auch beide gleichzeitig drinnen stehen und uns bewegen, was das Zusammenleben auf unter 6 Quadratmetern ziemlich erleichtert.
Außerdem mögen wir sehr, dass der Crafter tatsächlich schon vom Werk aus eine recht gute Bodenfreiheit (z.B. im Vergleich zu einem „normalen“ Wohnmobil) mitbringt. Das hat uns schon so manche Strecke, wie z.B. die berühmte Todesstraße in Kolumbien „Trampolín de la Muerte“, vergleichsweise einfach und ohne große Sorgen befahren lassen. Wohlgemerkt, obwohl wir keinen Allradantrieb, sondern lediglich Heckantrieb, haben.
Wie habt ihr euren VW Crafter Camper gefunden?
Käpt‘n Knut ist zwar ein „DIY“-Camper, aber wurde nicht von uns selbst ausgebaut. Denn bevor wir auf die Panamericana gestartet sind, hatten wir beide je noch zwei ziemlich linke Hände :D. Somit haben wir beim Kauf darauf geachtet, dass wir – wenn überhaupt – nur kleine Optimierungen selbst vornehmen müssen.
Fündig geworden sind wir schließlich im April 2021 über eBay-Kleinanzeigen. Wir hatten eine Liste mit bestimmten Anforderungen, wie z.B. Stehhöhe, maximal 200.000km gelaufen, rostfreier Unterboden, Dachfenster, Toilettenmöglichkeit im Innenraum, maximal 20.000€ und Käpt‘n Knut (damals noch „ET“) hat all dies erfüllt. Somit haben wir uns direkt bei der ersten Besichtigung inkl. Probefahrt schließlich für ihn entschieden.
Wie groß ist euer Wasser- / Abwassertank und kommt ihr damit klar?
Unser Wasser- / Abwassersystem ist wahrscheinlich eines der einfachsten überhaupt. Tatsächlich haben wir nämlich gar keine richtigen Tanks, sondern lediglich normale Kanister.
Als Frischwasserkanister haben wir einen 20l – Kanister inkl. Kleiner 12V-Pumpe direkt unter unserem Waschbecken, sowie einen 20l – Kanister für Abwasser direkt daneben. Zusätzlich haben wir jedoch noch weitere vier 5-Gallonen-Kanister (5 Gallonen = 18,93 Liter) für Frischwasser an Bord. Insgesamt können wir also ca. 95l Frischwasser mit uns führen, womit wir ca. fünf Tage gut hinkommen.
Offen gesagt ist dieses System jedoch wahrscheinlich etwas umständlicher, als einfach einen großen Wassertank zu haben, weil wir die Reservekanister natürlich immer in den sich unter unserem Waschbecken befindlichen Kanister umfüllen müssen, außerdem den Abwasserkanister fast täglich leeren müssen usw. Doch der große Vorteil ist, dass wir wirklich ÜBERALL (Wasserhahn, See, Fluss) ganz problemlos und ohne jegliche Adapter unseren Wasservorrat auffüllen können.
Zusätzlich haben wir noch einen portablen Wasserfilter an Bord, mit dem wir uns aus dem gefüllten Wasser Trinkwasser machen können. Einzige Voraussetzung: Es muss Süßwasser sein. Dafür ganz egal wie dreckig. Es handelt sich um einen manuell betriebenen Wasserfilter, was die Trinkwasserbeschaffung natürlich auch etwas aufwändiger macht, als bei eingebauten Filtersystemen, aber dafür eben auch viel flexibler.
Wie groß ist eure Batterie und wie ladet ihr diese? Reicht das?
Losgefahren sind wir mit einer 230AH AGM-Batterie für den Wohnraum. Die war jedoch schon zum Zeitpunkt unseres Kaufs in Knut verbaut und wurde während unserer Reise nach und nach immer schwächer, bis wir noch nicht einmal mehr 24h irgendwo ohne laufenden Motor stehen konnten.lso haben wir uns während der Reise (in Mexiko) eine neue Batterie bestellt und sind nun stolze Besitzer einer 280AH LiFePo4-Batterie von Redodo mit Low-Temp Schutz. Diese Batterie leistet uns sehr gute Dienste und lässt uns endlich wieder komplett autark sein.
Laden tun wir sie über Solar, welches wir jedoch ebenfalls dringend aufstocken müssen, um dieser Batterie wirklich gerecht werden zu können (momentan haben wir ca. 100 Watt auf dem Dach. 200 Watt wären wahrscheinlich ausreichend), sowie über unseren Ladebooster während der Fahrt. Wir haben zusätzlich die Möglichkeit via Landstrom aufzuladen, doch das haben wir inzwischen tatsächlich schon länger nicht mehr gebraucht.
Mit unserem aktuellen Set Up können wir jetzt (bei mittelguter Sonneneinstrahlung) ca. 3 Tage mit laufendem Kühlschschrank und tagsüber laufendem Starlink inkl. eingeschaltetem Wechselrichter stehen.
Wie kocht ihr / wie betreibt ihr den Kocher? Seid ihr damit zufrieden?
Auch hier war unser Set-Up am Anfang unserer Reise noch ein anderes. Und zwar hatten wir einen einflammigen Campingkocher, der mit 500g-Gaskartuschen funktionierte. Eine Gaskartusche hielt dabei ca. 3-4 Tage bei uns. Überraschenderweise gab es die notwendigen Kartuschen zwar fast in jedem Land zu kaufen, aber auf Dauer ging dies ganz schön ins Geld.
Somit haben wir in Peru dann auf einen zweiflammigen Gaskocher mit einer nachfüllbaren 5kg Gasflasche umgestellt, was nun sehr viel günstiger und mit zwei Flammen auch sehr viel angenehmer ist. Außerdem hält diese bei täglicher Nutzung ca. 6 Wochen.
Wie zufrieden seid ihr mit eurem Camper? Was würdet ihr anders machen?
Im Grunde sind wir mit unserem Camper sehr zufrieden. Er hat alles was wir brauchen, hat uns immerhin schon durch ganz Lateinamerika gebracht (wenn auch mit ein paar teils heftigen Pannen, siehe YouTube-Kanal) und wir kommen – Vollzeit im Van lebend – super mit unserer Ausstattung klar.
Doch da wir ihn nicht selbst ausgebaut – und inzwischen auch viel mehr Erfahrung im Gepäck haben als noch zur Zeit des Kaufs, können wir natürlich auch ganz offen sagen, dass wir inzwischen so einiges anders machen würden.
Z.B. wünschen wir uns immer öfter im Alltag ein festes Bett und eine zusätzliche feste Sitz- und Arbeitsgelegenheit herbei, oder dass das Fahrerhaus richtig mit im Wohnraum implementiert ist für noch mehr Platz usw.
Unser Wassersystem würden wir ebenfalls gerne optimieren und vielleicht noch ein bis zwei zusätzliche Fenster hinten an den Seiten einbauen.
Also mal schauen… Vielleicht steht ja irgendwann mal eine große Renovierungsaktion bei uns an…
Wer seid ihr eigentlich und was macht ihr? Stellt euch bitte mal vor 🙂
Aaalso, wie oben schon kurz gesagt, heißen wir Max und Merle, sind beide Anfang bzw. Mitte 30 und befahren seit September 2022 die Panamericana von Süden nach Norden, also von Feuerland bis hoffentlich irgendwann nach Alaska.
In unserer Heimat (in Bremen) haben wir alles aufgegeben. Lediglich ein paar Umzugskartons sind noch bei ein paar Freunden und unseren Familien verteilt.
Kurz bevor es für uns losging, haben wir geheiratet… man könnte also sagen, dass wir uns auf einer seeeehr langen Hochzeitsreise befinden. Allerdings arbeiten wir auch viel auf dieser Reise. Von Beginn an veröffentlichen wir unsere Reiseerlebnisse in Form von Vlogs auf unserem YouTube-Kanal, sind außerdem dabei, eine Website aufzubauen und Max arbeitet freiberuflich und Remote zusätzlich noch für Radio Bremen.
Um unsere inzwischen trotzdem leider zur Neige gehende Reisekasse wieder aufzufüllen, werden wir bald in Kanada für ein paar Monate Work and Travel machen, worauf wir uns riesig freuen. Anschließend können wir unseren Traum, die Panamericana bis zum Ende zu fahren, dann hoffentlich final verwirklichen!
Was danach kommt, wissen wir noch nicht genau. Es bleibt also spannend :)!
Welche Reise habt ihr mit dem Van schon gemacht / wollt ihr noch machen?
Bevor wir auf die Panamericana gestartet sind, haben wir tatsächlich nur zwei kleinere Urlaubsreisen mit unserem Käpt‘n Knut gemacht. Einmal an die Ostsee und einmal nach Kroatien. Ansonsten sind wir ziemlich doll direkt ins kalte Wasser gesprungen, was das „Vanlife“ angeht.
Darum waren wir z.B. auch sehr froh, durch einen echt verrückten Zufall euch beide, liebe Alina und lieber Timo, direkt am Anfang dieser großen Reise kennenzulernen! Ihr hattet einfach schon so viel mehr Erfahrung als wir und habt uns echt viel beigebracht! Dafür sind wir euch bis heute extrem dankbar und das kann man ja ruhig an dieser Stelle nochmal erwähnen, also VIELEN DANK EUCH <3 !!!
Inzwischen fühlen wir uns ebenfalls ziemlich erfahren (auch wenn man natürlich niemals auslernt!), lieben dieses Leben mit all seinen Höhen und Tiefen und würden supergerne irgendwann die Möglichkeit haben, sowohl eine feste kleine Homebase zu besitzen, als auch zu jeder Zeit einfach wieder mit dem Van los in die Welt hinausfahren zu können, ohne beruflich an einen festen Ort gebunden zu sein.
Irgendwann wollen wir z.B. unbedingt Europa mit dem Van bereisen, da wir inzwischen das Gefühl haben, die Amerikas besser zu kennen, als unseren Heimat-Kontinent. Das geht ja gar nicht :D!
Auf welchen Plattformen kann man euch folgen und finden?
Hier ist die Auflistung, wo genau du uns finden kannst! Wir freuen uns – ganz egal wo – riesig auf deinen Besuch!
Und hier gibt es die Roomtour von „Käpt´n Knut“ zu sehen:
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